Astra F Cabriolet - Verdeckzylinder offenbar erfolgreich abgedichtet

[Oelfingerjoe]

Hallo zusammen,

habe meine Verdeckzylinder neu abgedichtet. Die waren massiv undicht, System gefüllt, und dann nach 3-4mal Dach öffnen war nicht mehr ausreichend Öl im System. Dafür unter der Sitzbank.

Der Zylinderkopf (also Verdeck, nicht Motor ) hat original eine eingepresste und verstemmte Buchse, ca. 10mm hoch, innen Durchmesser 10, außen Durchmesser 20.

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Unter der Buchse sitzt eine Kolbenstangendichtung mit den Maßen Innen 10, Außen 16, Stärke 6mm.
Nun kann man die Buchse nicht so einfach herausbekommen. Daher habe ich den Zylinderkopf außen auf 6mm in der Länge und 18mm im Durchmesser abgedreht

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und dann die Buchse im Schraubstock eingespannt und mit einer Wasserpumpenzange am Zylinder gedreht. So bekam ich sie heraus.

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Dann konnte ich die Dichtung mit der Hilfe von selbst gedrehten "Trichtern" tauschen.

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Dann habe ich die Buchse wieder eingepresst und auf 16mm abgedreht, um die Druckstellen vom Schraubstock zu entfernen.
Schließlich habe ich einen Haltering aus Alu gefertigt, innen 16, außen 28, Dicke 6mm. Diesen habe ich mit vier M3er Schrauben am Zylinderkopf festgeschraubt.

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Habe das Dach seit vorgestern wieder zusammen und ca. 20-30mal betätigt. Alles furztrocken, funktioniert bisher einwandfrei.

Wollte eigentlich ein ausführlicheres PDF mit 34 Bildern hochladen, aber pdf geht leider nicht.
Daher hier erst mal die aussagekräftigsten fünf Bilder, mehr kann ich nicht auf einmal hochladen.

Viele Grüße

Oelfingerjoe

[Silversurfer]

Respekt. Saubere Arbeit.

Aber würde es nicht reichen die Verstemmung zu entfernen und mittels Kolbenstange die Buchse und den Dichtring auszuschlagen? Hat der Haltering innen eine Kante die die Buchse hält wie die ursprüngliche Verstemmung? Oder versteh ich da grad was falsch?

[Oelfingerjoe]

Hallo Silversurfer,

die Buchse ist ein Zylinder wie ein Rohrstück, sitzt aber ordentlich stramm eingepresst, vermutlich würde die auch ohne Verstemmung drinbleiben.

Die Kolbenstange hat einen mechanischen Anschlag, bevor sie die Kolbendichtung berührt. Sie kann nicht raus, auch wenn die Buchse und die Kolbendichtung weg sind.

Daher hatte ich keine andere Idee, wie ich die Buchse ohne Kollateralschäden herausbekäme - außer vielleicht noch Ausdrehen oder Gewinde reinschneiden und einen Abzieher bauen.

Daher habe ich mich für das Abdrehen des Kopfes entschieden.

Hatte zuerst noch überlegt, die Kappe als "Überwurfmutter" mit Gewinde M24x1 auszufertigen, aber dafür war mir die Materialstärke des Kopfes zu gering. Gewindebohrer und Schneideisen gäbe es bezahlbar in der Bucht.

Schöne Grüße

Oelfingerjoe

[Silversurfer]

Die Kolbenstange kann nicht raus wenn Buchse und Dichtring raus sind?! Wie wurde sie denn eingebaut?!
Ich kenne Deckel mit Gewinde und verschraubt. Deine Lösung ist dann geschraubt. Hoffe die 4x M3 halten die Buchse. Wie wiird denn jetzt die Buchse gehalten?

Grüße Mario

[demonlords]

Sieht Top aus.

Kann mir zwar nicht so richtig vorstellen, dass es da keinen einfacheren bzw. machbareren Weg gibt, wenn man nicht gerade eine Drehbank in der Werkstatt steht hat, aber vielleicht ist das aus Wegwerfartikel geplant worden, für den Fall dass es undicht wird.

Auf jeden Fall Respekt.

Gruß Christian

[cabbi]

Auch von mir erstmal willkommen im Forum und deine Arbeit - Respekt !
Hat schon Vorteile wenn man gut ausgestattet ist und über das entsprechende Wissen verfügt.

[Oelfingerjoe]

Hallo zusammen,

sorry, war über das Wochenende auf ner Oldtimertour.


Hallo Mario,

Die Kolbenstange kann nicht raus, da unten der Kolben dranhängt.
Die Bohrung im Zylinderkopf ist wesentlich kleiner.
Kolbenstange mit Kolben werden erst in den Kopf von der Rückseite her eingesetzt. Dann wird der Kopf mit dem Zylinderrohr verpresst.
Ist anders nicht zerlegbar, man müsste die Kolbenverpressung aufbördeln, das würde ohne neues Rohr und O-Ring nie mehr dicht. Zum erneuten Verbördeln braucht man ein geeignetes Werkzeug.

Zu den Schrauben und der Buchse - die Buchse ist eingepresst, danach wird der Zylinderkopf sechsmal verstemmt, sieht man auf dem ersten Bild ganz gut.
Die Kraft, die auf die vier Schrauben wirkt, ist der Druck auf der Dichtung. Diese schiebt die Buchse an.
Hab das mal vorher überschlagen, für den Fall, dass die Buchse - die auch jetzt eingepresst ist - nichts tragen würde, nur die Schrauben würden sie halten.
Im Netz gibt es Angaben von 140 bar in der Hydraulik (wenn er auf Block geht). Also 14N/mm².
Die Dichtung hat aussen 16mm, innen 10mm Durchmesser. Macht also 1715N, also ungefähr 175kg.
Jede M3erSchraube als 4.6 Baumarktqualität trägt nach Tabelle 201kg. Allerdings spanne ich die ja beim Festziehen vor, und dazu kommen etwas ungleichmäßige Kräfte.
Mit anderen Worten, ich würde einen Sicherheitsfaktor von 50% annehmen. Also alle vier Schrauben tragen 50%*(4*201kg) = 402kg. Bedeutet also eine Sicherheit zur Sicherheit von 2.3 gegenüber den 175kg, die die Dichtung schiebt.
Die Kräfte auf die Schrauben sind dann am höchsten, wenn das Dach offen ist und hinten auf die Ablage drückt. Dann ist der obere Bereich des Kolbens mit der kritischen Dichtung unter Druck, und das Dach fährt auf Block.


Hallo demonlords,

habe leider keinen anderen Weg gefunden, wie ich die Buchse herausbekommen könnte, ohne sie komplett zu zerstören. Und nach erneuter Montage muss die neue Buchse so fest sitzen, daß sie nicht rausflutscht. Diese Genauigkeit kann meine alte Drehbank nicht (und ich somit auch nicht). Ist ne Hommel Torsa von 1948, ziemlich ausgelutscht.

Hallo Cabbi,

vielen Dank!!



Viele Grüße an alle

Oelfingerjoe

[Monisupermaus]

Guten Tag,
der Versuch, die Hydraulikdämpfer zu reparieren, ist zwar sehr lobenswert, steht jedoch völlig außer Verhältnis zum Aufwand und zum Werkzeug, was benötigt wird (z.B. Drehbank). Für einen normalen Schrauber also keine Alternative, leider.

[ulf.m]

Moin
Aber dafür gibt es ja vielleicht die gegenseitige Hilfe hier im Forum. Vielleicht erklärt sich @ oelfingerjoe ja bereit, sowas auch für andere zu machen, wird bestimmt billiger, als neue Zylinder, die es sowieso nicht mehr gibt..
MfG Ulf.

[Osirus]

So einen Zylinder sollte jede Hydraulikbude passende besorgen bzw. herstellen können.
Ist nur die Frage, ob das finanziell lohnt?
Die Kolbendichtungen an den Zylindern sind nunmal Verschleißteile.

Die machen zumindest Astra G: https://www.rscauto.de/produkte/verdeck ... r-service/